Unternehmensbewertung – welcher Wert ist der richtige?

Wer sein Unternehmen verkaufen will, muss seine Firma am Anfang des Verkaufsprozesses einer Unternehmensbewertung unterziehen, um den Verkaufspreis zu definieren, welcher dann am Markt kommuniziert wird. Zur Ermittlung des Firmenwertes stehen zahlreiche Bewertungsmethoden zur Verfügung, welche alle Vor- und Nachteile mit sich bringen.

Die Darstellung und Auswahl der angemessenen Bewertungsmethode gibt immer wieder Anlass zu hitzigen Diskussionen. Dabei ist festzuhalten, dass eine Unternehmensbewertungsmethode für sich allein in ihrer Aussagekraft beschränkt ist. Durch den Einbezug verschiedener Methoden kann schliesslich ein klareres Bild über einen realisierbaren Verkaufspreis gewonnen werden. Doch bevor es dazu kommt, müssen die einzelnen Resultate verglichen und interpretiert werden. Dabei kommt die Plausibilitätsprüfung, die Sensitivitätsanalyse und die Nachvollziehbarkeit ins Spiel.

Plausibilitätsprüfung der Unternehmensbewertung

Die Plausibilisierung der Bewertungsresultate kann durch technisch einfache Bewertungsmethoden, wie es die reine Ertragswertmethode ist, erfolgen. Insbesondere bei der Discounted-Cash-Flow-Methode, bei welcher der Kapitalkostensatz, die Planungszahlen und der Residualwert besonders wertsensitive Wertfaktoren darstellen, ist dies sinnvoll. Des Weiteren können Plausibilitätschecks auch über Multiples beziehungsweise Multiplikatoren erfolgen. Bei der Plausibilitätsprüfung kann es sinnvoll sein, einen Transaktionsspezialisten hinzuzuziehen. Ein erfahrener Berater kann sein Wissen aus den bereits durchgeführten Bewertungen und den tatsächlich realisierten Verkaufspreisen von Firmen, die aus den unterschiedlichsten Branchen stammen und die verschiedensten unternehmensspezifischen Eigenheiten besitzen, gewinnbringend anwenden. Er hat im Laufe der Zeit eine praxis- und zielorientierte Sichtweise entwickelt und vermag sehr gut zu beurteilen, ob ein ermittelter Unternehmenswert und ein angewandter Methodenmix sinnvoll ist oder nicht.

Sensitivitätsanalyse der Unternehmensbewertung

Bei einer Unternehmensbewertung werden Annahmen zur Umsatzentwicklung und auch zur Entwicklung der Kostenseite wie beispielsweise Personal- und Materialaufwand getroffen. Zudem wird bei den Ertragswertmethoden ein bestimmter Kapitalkostensatz festgelegt und zur Diskontierung der Ertragsströme verwendet. Da die Zukunft Unsicherheit mit sich bringt, kann die Arbeit mit verschiedenen Szenarien (konservativ, realistisch und optimistisch) zielführend sein. Diese sollten sowohl unterschiedliche Umsatzprognosen aufgrund der Branchen- beziehungsweise Marktentwicklung als auch verschieden hohe Kapitalkostensätze (unternehmensspezifische Risiken) berücksichtigen. Bei der Änderung des Kapitalkostensatzes wird schnell ersichtlich, wie sensitiv der Ertragswert reagiert.

Nachvollziehbarkeit der Unternehmensbewertung

Vor allem bei den Ertragswertmethoden ist es unabdingbar, dass die getroffenen Annahmen kritisch hinterfragt werden. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Geschäftsmodell des Unternehmens und den Wertfaktoren, auf welche eine Bewertung sensitiv reagiert, nimmt einen besonderen Stellenwert ein. Mit einer rein technischen Bewertung anhand eines Businessplans beziehungsweise Planungszahlen wie der Planerfolgsrechnung, der Planbilanz und der Planmittelflussrechnung ist es nicht getan. Die getroffenen Annahmen müssen jederzeit nachvollziehbar sein, sodass ein Aussenstehender die wichtigsten Werttreiber bezüglich der Bewertung eines Unternehmens erkennt und auch versteht.

Fazit

Bei der Unternehmensbewertung geht es nicht darum, den absolut richtigen Wert zu finden. Unternehmenswerte stellen keine rein objektiven Werte dar, sondern beruhen auf vielen subjektiv festgelegten Annahmen. Es geht vielmehr darum, eine Wertbandbreite zu bestimmen, welche sich jederzeit auch plausibilisieren und kommunizieren lässt. Die Wertbandbreite des Ertragswerts kommt dadurch zustande, dass beispielsweise verschiedene Szenarien und unterschiedliche weitere Annahmen aufgestellt werden. Dabei werden hinsichtlich der Ertrags- und Kostenentwicklung, das Geschäfts- und Finanzierungsrisikos des Unternehmens und der Branchenentwicklung verschiedene Varianten ausgewertet.

Alle Resultate im Rahmen einer Unternehmensbewertung bedürfen einer Beurteilung und Plausibilitätsprüfung. Nur wer die werttreibenden Faktoren und die einer Bewertung zugrundeliegenden Annahmen detailliert versteht, ist in der Lage, den ermittelten Unternehmenswert zu interpretieren.

Unabhängig vom bestimmten Unternehmenswert, vergessen Sie nicht, dass dieser Wert lediglich der von Ihnen errechnete Firmenwert darstellt und Kaufinteressenten oftmals andere Preisvorstellungen haben. Daher muss im Anschluss unbedingt ein realistischer Verkaufspreis festgelegt werden. Die Business Transaction AG unterstützt Sie jederzeit gerne bei all diesen anspruchsvollen und essentiellen Schritten in der Nachfolgeregelung – von der Bestimmung des Unternehmenswertes bis zur Festsetzung eines marktfähigen Verkaufspreises.

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