Unternehmer und Pensionierung

Die Erwerbsaufgabe respektive Pensionierung des Unternehmers ist zwangsläufig mit der Unternehmensnachfolge verknüpft. Firmeninhaber sind es sich gewohnt, aktiv eine Lösung zu gestalten, was sich oft auch bei frühzeitiger Regelung der Nachfolge zeigt.

Altersvorsorge Unternehmer: Sorgfältige Planung zahlt sich aus

Die private Sphäre wird dabei oft vernachlässigt, obwohl diese unabdingbar mit der unternehmerischen verknüpft ist. Eine Pensionierungs- respektive Finanzplanung, in der beide Sphären des Unternehmers gesamtheitlich betrachtet werden, ist in jedem Fall lohnenswert. Neben dem unmittelbaren monetären Vorteil können die persönlichen Ziele und Wünsche realisiert werden.

Unternehmensnachfolge und Ruhestand

Eine ordentliche oder auch frühzeitige Pensionierung geht stets mit der Regelung der Unternehmensnachfolge einher. Aus unternehmerischer Perspektive stellen sich spätestens einige Monate, im Idealfall einige Jahre vor der Nachfolge Fragen wie z. B. wer überhaupt als Nachfolger in Frage kommt, ob eine familien- oder unternehmensinterne Lösung realistisch ist oder ob eine externe Lösung (z. B. Mitbewerber) angestrebt werden soll.

Im Vordergrund steht dabei der Fortbestand des Unternehmens sowie die Sicherung der Arbeitsplätze. Aus privater Sicht sind für Unternehmensinhaber Fragen relevant wie z. B. welches Einkommen nach Pensionierung zur Verfügung steht, zu welchem Preis die Firma verkauft respektive übergeben und wie der Übergang in den Ruhestand möglichst steueroptimiert vollzogen werden kann.

Vorbereitung auf den Ruhestand als Geschäftsführer

Eine besondere Herausforderung für Unternehmer ist die hohe Komplexität in finanziellen Angelegenheiten aufgrund der sich überschneidenden privaten und unternehmerischen Sphären. Im Unternehmen wird die Vermögensstruktur oft sehr professionell bearbeitet, im privaten Bereich jedoch oft vernachlässigt. Dabei ist der private Vermögensaufbau sehr wichtig, besonders in der Nachfolgephase.

Dem Unternehmer wird deshalb empfohlen, sich einige Jahre vor dem gewünschten Pensionierungszeitpunkt umfassende Gedanken zur Einkommens- und Vermögensstrukturierung im Sinne einer Finanzplanung zu machen und Optimierungen – die beispielsweise in grossen steuerlichen Ersparnissen resultieren können – vorzunehmen.

Wichtige Inhalte bei der Pensionierungs- bzw. Finanzplanung für Unternehmer

Wir empfehlen dem Unternehmer im Rahmen einer umfassenden privaten Einkommens- und Vermögensplanung folgende Schritte zu vollziehen und die darin enthaltenen zentralen Fragen zu klären:

1. Private Einkommens- und Vermögenssituation

Als erster Schritt sollte eine private Bilanz und Erfolgsrechnung erstellt werden. Die Aufstellung der Bilanz ermöglicht die Abbildung von Vermögen und Schulden und gibt Auskunft über die derzeitige Vermögensstruktur.

Häufig ist die eigene Firma der grösste Vermögensanteil. Die Erstellung einer privaten Erfolgsrechnung zeigt die aktuellen Einnahmen und Ausgaben und gibt einen Überblick der jährlichen Sparquote. Anhand dieser wird ersichtlich, was effektiv an Vermögen aufgebaut werden kann.

Kernfragen dabei sind:

  • Wie sieht die private Vermögens- und Einkommenssituation heute aus?
  • Kann Vermögen aufgebaut werden? Gibt es Potenzial das Vermögen zu diversifizieren?

2. Unternehmens- und Nachfolgeplanung

Als weiterer Schritt sollte betrachtet werden, wie sich das Unternehmen zukünftig entwickelt, wieviel das Unternehmen heute und bei Verkaufs- respektive Übergabezeitpunkt Wert hat und wie Einkommens- und Steueroptimierungen vorgenommen werden können (Bspw. Lohn vs. Dividende, Domizilverlegung). So kann eine Einkommens- und Vermögensoptimierung hinsichtlich der zukünftigen Pensionierung vorgenommen werden.

Ausserdem sollte die Form der Nachfolgeregelung definiert werden, sofern dies bereits möglich ist. Bei einer internen Nachfolge stellen sich andere Herausforderungen wie bei einem Firmenverkauf an einen externen Dritten. Beispielsweise ist die Übergabephase bei internen Regelungen deutlich länger und die Finanzierung des Kaufpreises unsicher respektive häufig auch vom bisherigen Inhaber abhängig.

Kernfragen dabei sind:

  • Wie viel hat mein Unternehmen Wert?
  • Wie wird sich das Geschäft weiterentwickeln?
  • Wie viel Lohn und wie viel Dividende soll bezogen werden?
  • Welche Steueroptimierungsmöglichkeiten bestehen? Ist eine familien- oder unternehmensinterne Nachfolge realistisch oder soll das Unternehmen an externe Dritte verkauft werden?
  • Was sind die Steuerfolgen?

3. Altersvorsoge

Der Zeitpunkt der Pensionierung ist meistens abhängig vom Ausgang der Nachfolgeregelung und dem effektiven Rückzug aus dem Unternehmen. Der Zeitpunkt der Pensionierung hat einen erheblichen Einfluss auf die Leistungen aus der Altersvorsorge.

Aus diesem Grund sollten die Vorsorgegefässe (1. Säule, 2. Säule, 3. Säule) genau betrachtet werden, um zu bestimmen, welche Massnahmen getroffen werden müssen, um die Altersvorsorge zu optimieren und die persönlichen Wünsche zu realisieren.

Kernfragen dabei sind:

  • Welche Einnahmen werde ich dereinst aus der Altersvorsorge erhalten?
  • Wovon soll ich im Ruhestand leben?
  • Wie kann ich Vorsorgevermögen aufbauen?
  • Rente oder Kapitalbezug?
  • Wie können Steuerersparnisse realisiert werden?

4. Notfallvorsorge

Der Schritt der Notfallvorsorge ist meistens nicht angenehm, aber wichtig. Es gilt zu überlegen, wer bei Unfall, Krankheit, Invalidität oder im Todesfall des Unternehmers den Betrieb weiterführen kann und wie die finanzielle Absicherung des Unternehmers und seiner Familie aussieht. Ausserdem sollte bei diesem Schritt betrachtet werden, wer im Falle eines Todesfalls was erbt und welche Möglichkeiten zur Steuerung der Erbschaft bestehen.

Kernfragen dabei sind:

  • Wer führt das Unternehmen interimistisch weiter, bis eine definitive Lösung greift?
  • Wie ist ein allfälliger Lohnausfall bei Tod oder Invalidität versichert?
  • Wer soll welche Vermögenswerte, insbesondere das Unternehmen, erhalten?
  • Wie kann eine gerechte Teilung des Erbes zwischen dem Ehepartner und den Nachkommen geregelt werden?

5. Umsetzung

Der letzte Schritt besteht darin festzulegen, welche Handlungen zu welchem Zeitpunkt notwendig sind, um die eigenen Ziele zu erreichen und Optimierungen umzusetzen.

Unternehmervorsorge und Nachfolgeregelung: Eng verbunden

Eine systematische Auseinandersetzung mit den oben genannten Punkten ermöglicht praktisch allen Unternehmern einen unmittelbaren monetären sowie persönlichen Vorteil. Durch wenige Massnahmen können beispielsweise innert kurzer Zeit Steuerersparnisse realisiert, Vorsorgekapital aufgebaut und die Familie in einem Notfall abgesichert werden.

Ausserdem ermöglicht die Planung die tatsächliche Umsetzung der persönlichen Wünsche und Ziele, wie z. B. eine frühzeitige Nachfolgeregelung. Vorsorge und Nachfolgeregelung sind eng miteinander verbunden – und bei beiden gilt: vorzeitig und vorsichtig planen lohnt sich!

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