Mitarbeitende im Übergang: Erfolgreiche Integration bei der Unternehmensnachfolge

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Ein Unternehmensverkauf oder eine Nachfolgeregelung ist für alle Beteiligten eine Zeit des Wandels – insbesondere aber für die Mitarbeitenden. Ihre Ängste, Unsicherheiten und Hoffnungen zu managen, ist entscheidend für den reibungslosen Übergang und den langfristigen Erfolg des Unternehmens unter einer neuen Führung. Eine erfolgreiche Integration der Mitarbeitenden sichert nicht nur das Know-how und die Produktivität, sondern auch die Unternehmenskultur. Auf der anderen Seite ist es wichtig zu sehen, dass besonders wenn es sich beim Käufer um eine Privatperson handelt, diese sich auch in das bestehende Gefüge einzugliedern hat. Meist findet eine gegenseitige Annäherung statt. Dennoch ist es sehr wichtig zu verstehen, wie man als Nachfolger die bestehenden Mitarbeitenden gut übernehmen kann.

Warum Mitarbeiterintegration so wichtig ist

Gerade bei KMU sind die Beziehungen oft sehr persönlich und Mitarbeitende fühlen sich stark mit den bisherigen Inhabern verbunden. Ein Inhaberwechsel kann daher als Bedrohung empfunden werden. Wenn Mitarbeitende unsicher sind oder sich nicht wertgeschätzt fühlen, kann dies zu folgenden Problemen führen:

  • Produktivitätsrückgang: Angst und Unsicherheit lenken ab.
  • Abwanderung von Schlüsselpersonal: Hochqualifizierte Mitarbeitende suchen sich neue Herausforderungen, wenn sie keine Perspektive sehen.
  • Verlust von Fachwissen: Mit dem Abgang von Mitarbeitenden geht wertvolles, oft informelles Wissen verloren.
  • Negative Unternehmenskultur: Gerüchte und Missstimmung können sich schnell verbreiten

Strategien für eine erfolgreiche Mitarbeiterintegration

1. Rechtzeitige und offene Kommunikation

  • Wann und wie kommunizieren? Sobald die Entscheidung für eine Nachfolge gefallen ist und rechtliche Rahmenbedingungen geklärt sind und man den konkreten Nachfolger präsentieren kann, sollten die Mitarbeitenden informiert werden. Eine transparente Kommunikation über die Gründe, den Prozess und die Vision für die Zukunft nimmt viele Ängste.
  • Wer kommuniziert? Idealerweise treten der scheidende und der neue Inhaber gemeinsam auf, um Kontinuität und Zusammenhalt zu signalisieren.
  • Was kommunizieren? Seien Sie ehrlich über das, was Sie wissen und was nicht. Sprechen Sie über die positiven Aspekte des Übergangs, z. B. neue Chancen, Investitionen oder die Sicherung des Standort.

2. Klare Rollen und Verantwortlichkeiten

  • Ruhe schaffen: In einer ersten Phase ändert sich idealerweise (wenn dies möglich ist) nicht viel, damit die Mitarbeiter Zeit haben, sich an die neue Situation/Inhaberschaft zu gewöhnen. Dies gibt für den ersten Moment Sicherheit. Streben Sie Veränderungen an, so können Sie diese dann auf einer etwas gesicherten Basis durchführen und Sie haben bestenfalls bereits das Vertrauen der Leute etwas gewonnen.
  • Strukturen schaffen: Definieren Sie so früh wie möglich, wie die neue Organisationsstruktur aussehen wird und welche Rollen die einzelnen Mitarbeiter innehaben.
  • Perspektiven aufzeigen: Zeigen Sie auf, welche Entwicklungsmöglichkeiten es für Mitarbeitende unter der neuen Führung gibt. Das kann durch Schulungen, neue Projekte oder Aufstiegsmöglichkeiten geschehen.

3. Einbindung der Belegschaft

  • Bestehende Kultur verstehen: Der neue Inhaber sollte sich intensiv mit der bestehenden Unternehmenskultur, den Werten und den ungeschriebenen Regeln auseinandersetzen.
  • Langsame Anpassung: Radikale Änderungen sollten vermieden werden. Führen Sie neue Prozesse oder Änderungen schrittweise ein und begründen Sie diese nachvollziehbar. Die Wertschätzung der bisherigen Errungenschaften ist hierbei essenziell.

4. Kulutrelle Sensibilität

  • Bestehende Kultur verstehen: Der neue Inhaber sollte sich intensiv mit der bestehenden Unternehmenskultur, den Werten und den ungeschriebenen Regeln auseinandersetzen.
  • Langsame Anpassung: Radikale Änderungen sollten vermieden werden. Führen Sie neue Prozesse oder Änderungen schrittweise ein und begründen Sie diese nachvollziehbar. Die Wertschätzung der bisherigen Errungenschaften ist hierbei essenziell.

5. Schlüsselpersonen identifizieren und binden

  • Talente halten: Identifizieren Sie frühzeitig Leistungsträger und Schlüsselmitarbeitende. Führen Sie mit ihnen individuelle Gespräche über ihre Zukunft im Unternehmen.
  • Anreize schaffen: Überlegen Sie sich, ob spezielle Bindungsanreize wie Boni, Mitarbeiterbeteiligungen oder attraktive Entwicklungsperspektiven sinnvollsind, um diese Personen im Unternehmen zu halten und langfristig an die Firma zu binden.

Konkrete Instrumente

Geben Sie den Mitarbeitenden konkrete Instrumente an die Hand, damit sie wissen, wie, was und wann sie in verschiedenen Situationen kommunizieren können. Das kann z. B. beinhalten:

  • Fact Sheet mit den wichtigsten Informationen zur Nachfolge (Hintergrund, Zeitplan, Ansprechpartner).
  • Gesprächsleitfäden, wie kritische Fragen von Kund:innen, Lieferanten oder Teammitgliedern beantwortet werden können.
  • Q&A-Dokument, das häufige Unsicherheiten aufgreift (z. B. zu Arbeitsplätzen, Aufgaben, Veränderungen).
  • Do’s & Don’ts für die Kommunikation, damit alle dieselbe Botschaft transportieren.
  • Regelmässige Updates, damit Mitarbeitende zu jedem Zeitpunkt auf dem aktuellen Stand sind.

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